Mehr als 85 Jahre Geschichte des Pipi-Stop

1932  —  Erster Weckapparat erfunden von Ernst Bieri in Laupen/BE (Schweiz)

Ernst Bieri erfand den Weckapparat AntiNass (Pipi-Stop), um seinem kleinen Bruder zu helfen und realisierte 1932 seine ersten Versuche mit Erfolg. Noch im ersten Jahr der Erfindung nahm Ernst Bieri mit dem Hausarzt, Herrn Dr. E. Müller-Pradervand in Laupen (BE), Kontakt auf und führte ihm seinen Weckapparat vor. Dieser war sehr interessiert, denn er wusste wie hartnäckig die Enuresis nocturna allen Therapien trotzt, die nicht auf suggestiver Basis fundieren. Dr. Müller-Pradervand setzte regelmässig und erfolgreich bei seinen Patienten den Weckapparat ein.

1935 — Einreichen der Patentschrift am 5. August 1935

Am 5. August 1935 reichte Ernst Bieri seinen Antrag für eine Patentschrift ein. Diese wurde angenommen und am 2. November 1936 mit der Nr. 185773 publiziert.
Seitdem wurde sein Weckapparat dank ständigen Entwicklungen stets verbessert.

1974 — Übernahme der Firma durch die Kinder des Erfinders unter dem Namen Electro-Bieri & Cie

1974 werden Paul und Sonja Bieri (respektiv Sohn und Tochter des Erfinders) und Patrice Hämmerli (zukünftiger Ehemann von Sonja) Geschäftspartner, um die Firma des Erfinders zu übernehmen. Zusammen gründen Sie eine Handelsgesellschaft unter dem Namen Electro-Bieri & Cie.

2009 — Gründung der Melebi SA

2009 entschied sich das gleiche Team, inzwischen durch Ursula Bieri (Ehefrau von Paul) verstärkt, für die Änderung der Geschäftsstruktur und gründete die Melebi SA.
Dieser Name integriert zugleich folgende Ausdrücke: medical – electronic – bieri.

2017 – Neue Geschäftsleitung und Umzug nach Biel

Die vier Gründer der Melebi SA (Kinder von Ernst Bieri, Erfinder des Pipi-Stop, mit Ehepartnern) ziehen sich zurück und überlassen den Platz ihren Kindern. Im August 2017 haben Pascal Hämmerli und Christine Calderara (Grosskinder des Erfinders) die Geschäftsleitung übernommen.
Seit September 2017 ist die Melebi SA an ihrer neuen Adresse in Biel tätig.

Museum: Die Vorläufer des heutigen Pipi-Stop

1934 – Karton-Gehäuse mit Speicherung des Alarms

  • Einer der ersten Weckapparate
  • Speisung mittels drei Flachbatterien zu 4,5 Volt
  • Ton mit einem Unterbrechersummer erzeugt (Prinzip der alten Telefon Glocke)
  • Ein Fallklappenrelais dient als Speicher für den Alarm. Der akustische Alarm wird durch hochklappen und einrasten der Klappe ausgeschaltet und der Apparat wird somit in Alarmbereitschaft gesetzt
  • Beim Einnässen wird das Relais ausgeklinkt, die Klappe fällt herunter, der Alarm ertönt und wird erhalten (gespeichert)

1935 – Karton-Gehäuse mit akustischem und optischem Alarm

  • Dieser Apparat ist bereits mit akustischem und optischem Alarm ausgestattet
  • Ein Fallklappenrelais mit Kontakt dient als Speicher für den Alarm
  • Der akustische Alarm wird durch hochklappen und einrasten der Klappe ausgeschaltet und der Apparat wird somit in Alarmbereitschaft gesetzt
  • Beim Einnässen wird das Relais ausgeklinkt, die Klappe fällt herunter, der akustische Alarm und das Licht schalten ein und werden erhalten (gespeichert)
  • Der Nässefühler besteht aus zwei durch ein Tuch voneinander isolierten Gittern

1936 – Holzgehäuse mit akustischem und optischem Alarm

  • Akustischer und optischer Alarm
  • Der akustische Alarm wird mit Wechselstrom durch einen elektromagnetischen Telefonhörer erzeugt
  • Netzanschluss 220 / 110 Volt mit Transformator (Sekundärspannung von 10 Volt)
  • Nach dem Auslösen des Alarms durch Einnässen wird der Ton und das Licht über ein Selbsthalterelais eingeschaltet und erhalten (gespeichert)
  • Durch herausziehen der Drucktaste kann der Ton ausgeschaltet werden. Das Licht brennt aber während dem Trockenlegen weiter
  • Nach dem Drücken der Taste ist der Apparat wieder funktionsbereit

1959 – Bakelit-Gehäuse mit akustischem und optischem Alarm

  • Akustischer und optischer Alarm
  • Netzanschluss 220 Volt mit Transformator
  • Der akustische Alarm wird mit Wechselstrom durch einen elektromagnetischen Telefonhörer erzeugt
  • Nach dem Auslösen des Alarms durch Einnässen wird der Ton und das Licht über ein Selbsthalterelais eingeschaltet und erhalten (gespeichert)

1964 – Metallgehäuse, erster voll elektronischer Apparat

  • Akustischer und optischer Alarm
  • Dieser erste voll elektronische Apparat ist mit 5 Germanium-Transistoren bestückt
  • Die Speisung erfolgt über drei Monozellen zu 1,5 Volt
  • Der Ton wird mit einem elektronischen Oszillator erzeugt und wird über einen Miniatur-Lautsprecher wiedergegeben
  • Mittels eines Schiebeschalters kann er in drei verschiedenen Lautstärken eingestellt werden

1972 – Metallgehäuse mit LED

  • Akustischer und optischer Alarm. Einstellen der Lautstärke mittels eines Potentiometers
  • Dieser Apparat war mit einer LED bestückt (light-emitting diode oder elektrolumineszierende Diode), um die Bereitschaft anzuzeigen. Dies hatte einen starken psychologischen Effekt
  • Die Verwendung einer LED wird 1972 als kleine Revolution angesehen. Die LED war nur einige Jahre früher auf den Markt gekommen und war sehr teuer. Zu dieser Zeit gab es nur rote LED
  • Speisung 9 Volt durch 2 Flachbatterien zu je 4,5 Volt
  • Die Empfindlichkeit dieses Apparats wurde an einen Nässefühler angepasst, der aus parallel laufenden Metallstreifen besteht

1974 – Metallgehäuse mit Testschalter

  • Akustischer und optischer Alarm. Zwei Lautstärken und Testschalter
  • Batteriebetrieb 9 Volt (2 Flachbatterien zu 4,5 Volt)
  • Sehr kleiner Stromverbrauch
  • Dieser Apparat wurde mit einem Nässefühler, der aus parallel laufenden Metallstreifen besteht, benützt

1990 – Erste kabellose Versuche

  • Prototyp eines Weckapparats mit kabelloser Übertragung des Alarms vom Sender (auf dem Patienten) zum Empfänger (auf dem Nachttisch). Kein Kabel mehr!
  • Akustischer und optischer Alarm. Lautstärke stufenlos einstellbar
  • Empfänger mit 230 Volt Anschluss
  • Sender mit Akkumulatoren, die durch Einschieben des Senders in das Ladefach des Empfängers, tagsüber geladen wurden
  • Der Nässefühler besteht aus zwei gelochten Schalen aus leitendem Kunststoff, welche durch ein Vlies voneinander isoliert sind

2000 – Kabellose Übertragung mit Sender und Empfänger

  • Modernste Elektronik mit integrierten Schaltungen. SMD-Technologie im Sender
  • Kabellose Übertragung des Alarms vom Sender (auf dem Patienten) zum Empfänger (auf dem Nachttisch). Kein Kabel mehr!
  • Akustischer und optischer Alarm (extra helle rote LED). Lautstärke stufenlos einstellbar mittels zwei Drucktasten und Speicherung der letzten Einstellung auch bei Stromausfall
  • Empfänger mit 230 Volt Anschluss
  • Sender mit Lithium-Batterien
  • Der Nässefühler besteht aus einer bedruckten Kunststofffolie und wird mit einer Papier-Serviette benützt

 2010 – Kabellose Übertragung mit kleinem Sender und Empfänger

  • Modernste Elektronik mit integrierten Schaltungen. SMD-Technologie
  • Kabellose Übertragung des Alarms vom Sender (auf dem Patienten) zum Empfänger (auf dem Nachttisch)
  • Akustischer und optischer Alarm (helle, weisse LED). Lautstärke stufenlos einstellbar mittels zwei Drucktasten und Speicherung der letzten Einstellung auch bei Stromausfall
  • Mute-Funktion zum Gebrauch mit dem vibrierenden Armband VIBRA
  • Empfänger mit 230 Volt Anschluss
  • Sender mit nur einer Lithium-Batterie
  • Der Nässefühler besteht aus einer bedruckten Kunststofffolie und wird mit einer Papier-Serviette benützt

2012 – VIBRA, vibrierendes Armband als Hilfsmittel zur Basiseinheit

  • Das vibrierende Armband wird am Handgelenk des Kindes getragen. Beim Einnässen vibriert es
  • Kabelloser Empfänger des Signals, das vom Sender der Basiseinheit übertragen wird
  • Erlaubt einen Alarm mit oder ohne akustischem Signal
  • Moderne Elektronik (SMD-Technologie)
  • Betrieb mit 2 Batterien 1,5V Typ AAA
  • Beim Alarm starke Vibration durch Motor mit exzentrischer Achse
  • Der Bereitschafts-Modus wird durch eine pulsierende grüne LED angezeigt
  • Anzeige des Batteriezustands durch LED (grün/rot)
  • Anpassbares Armband für den Tragekomfort

Museum: Die Nässefühler im Laufe der Zeit

Der Nässefühler war stets der kritische Punkt. Ohne eine sichere und schnelle Erkennung des Einnässens ist der Lerneffekt nicht möglich

1934 – In Öltuch eingewobene Metallstreifen

In Öltuch eingewobene und voneinander isolierte Metallstreifen: So war der erste Nässefühler, der mit dem AntiNass benützt wurde. Jede zweite Bahn ist verbunden und bildet einen Kamm. Zwei ineinandergeschobene Kämme bilden je einen Pol des Nässefühlers.

Verschiedene Ausführungen wurden erprobt

Prototyp eines Nässefühlers, der mit zwei Rollen gehalten wird. Diese hätten die runden Batterien und die elektrischen Schaltkreise enthalten und für den Versand aufgerollt werden können.

1936 – Nässefühler aus zwei gelochten Blechen

Der Nässefühler besteht aus zwei gestanzten Metallblechen, die übereinander liegen und durch ein Tuch voneinander isoliert wird. Dieser Nässefühler war einfacher zu reinigen als die Öltuchversion, konnte aber beim Versand nicht aufgerollt werden und war weniger weich.

1960 – Kontaktkamm aus Alu-Streifen

Der Nässefühler besteht aus Aluminium Streifen, die abwechslungsweise mit je einem Pol verbunden sind.

1974 – Kontaktkamm aus Inox-Streifen

Der Nässefühler besteht aus Streifen aus rostfreiem Stahl (Inox), die abwechslungsweise mit je einem Pol verbunden sind. Dank den geschmeidigen Streifen war die Einlage recht komfortabel. Die Streifen werden durch Einflechten eines Leintuchs voneinander isoliert.

2000 – Nässefühler, der im Slip getragen wird

Prototyp des vergoldeten Nässefühlers, der mit einem Sender im Slip getragen wird.

2010 – Nässefühler, der im Slip getragen wird

Nässefühler mit Aufdruck, der mit einem Sender im Slip getragen wird.

Patentschrift und Schema des ersten Weckapparats AntiNass

Patentschrift Nr. 185773: Am 5. August 1935 eingereicht und am 2. November 1936 veröffentlicht

Die Patenschrift für einen Apparat zum Abgewöhnen des Bettnässens, von Ernst Bieri entwickelt, wurde am 5. August 1935 eingereicht, am 15. August 1936 eingetragen und am 2. November 1936 veröffentlicht.
Der Name AntiNass wurde seit den Anfängen benützt und geschützt.

Schema des patentierten Weckapparats AntiNass

Dieses Schema ist in der am 5. August 1935 eingereichten und am 15. August 1936 eingetragenen Patentschrift enthalten. Es entspricht dem Apparat im Holzgehäuse.
Die wichtigsten Teile:
R – Das Relais mit 3 Kontaktebenen (Ton, Licht und Selbsthaltung)
D – Die Drucktaste zum Ausschalten des Alarms (Licht brennt weiter)
G – Der Nässefühler

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